Am 8. Mai wurde in Rastatt an das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung von der nationalsozialistischen Diktatur erinnert – 80 Jahre nach diesem historischen Wendepunkt. Vor dem Historischen Rathaus kamen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Glaubensrichtungen zusammen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen: für Frieden, für die Erinnerung und gegen das Vergessen.
Wir waren Teil des interreligiösen Friedensgebets, das eigens für diesen Anlass gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Glaubensgemeinschaften gestaltet wurde. In einer Zeit, in der Polarisierung und Ausgrenzung wieder lauter werden, war es uns wichtig, unsere Stimme für Verständigung und respektvolles Miteinander einzubringen.
Die Veranstaltung wurde begleitet von sehr berührenden Momenten – unter anderem durch den Beitrag von Zeitzeugin Christa Seltzer, die aus ihrer Kindheit im Krieg berichtete. Musikalisch umrahmt wurde das Gedenken vom Klarinetten-Ensemble der Musikschule Rastatt.
Besonders eindrucksvoll war die symbolische Geste am Ende: Das Teilen von Brot mit Olivenöl – ein Zeichen der Versöhnung, das in vielen Kulturen und Religionen verankert ist. Das Olivenöl stammte aus Ramallah und Jerusalem – ein stiller Verweis auf die Hoffnung auf Frieden, auch über aktuelle Konflikte hinaus.
Die brennende Friedenskerze und die gehisste Mayors for Peace-Fahne erinnerten den ganzen Tag über an die Bedeutung dieses Datums. Für uns war es ein wichtiger Moment der Begegnung, des Nachdenkens – und ein Anstoß, auch im Alltag für eine friedlichere Gesellschaft einzustehen.
Ein besonderer Dank gilt allen Beteiligten, die dieses gemeinsame Zeichen möglich gemacht haben.